Ultraschall-Feindiagnostik
Zwischen 18 und 21 SSW können wir einen eingehenden Organ-Ultraschall durchführen. Dieser ist wesentlich umfangreicher als der in den Mutterschaftsrichtlinien vorgesehene Ultraschall in diesem Zeitraum. Neben speziellen Geräten erfordert er auch große Erfahrung des Untersuchers.
Ihre Frauenärztin/Ihr Frauenarzt entscheidet, ob ein Überweisungsgrund für die Ultraschall-Feindiagnostik vorliegt. Andernfalls können Sie diese Untersuchung selbstverständlich als Selbstzahlerleistung in Anspruch nehmen.
Wir betrachten alle darstellbaren Organe und Merkmale des Ungeborenen:
- das altersentsprechende kindliche Wachstum
- die Fruchtwassermenge
- das Aussehen und die Funktion aller sichtbaren Organe
- die Lage und das Aussehen der Plazenta
Bei der eingehenden Ultraschalluntersuchung können bei manchen ungeborenen Kindern auch Merkmale auffallen, die das statistische Risiko
für das Vorliegen eines Down-Syndroms erhöhen. Diese Auffälligkeiten sind keine Fehlbildungen, und sie bewirken auch keine Beeinträchtgung der betroffenen Organe. Wenn wir bei der Untersuchung einen oder mehrere solcher „Marker“ entdecken, können wir unter Einbeziehung Ihres Alters eine Risikoabschätzung hinsichtlich eines Down-Syndroms (Trisomie 21) durchführen.
Ein weiterer Bestandteil dieser Untersuchung ist die Beurteilung des kindlichen Herzens und der großen Blutgefäße, die Echokardiographie. Dabei kontrollieren wir:
- Lage, Größe und Symmetrie des Herzens
- Anatomie der Herzstrukturen
- Funktion der Herzklappen und -kammern
- Schlagfrequenz des Herzens
- Lage der großen arteriellen und venösen Gefäße
Auch das Durchblutungsverhalten in der Nabelschnur, Blutgefäßen des kindlichen Kreislaufs und in den Gebärmuttergefäßen wird mit Hilfe des Doppler-Ultraschalls farbig und akustisch dargestellt. Der Doppler-Ultraschall der kindlichen und mütterlichen Gefäße wird vor allem in der Spätschwangerschaft (26 – 38 SSW) zusätzlich angewandt, wenn der Verdacht auf akute oder chronische Mangelzustände der Versorgung des Ungeborenen besteht.
Immer mehr Schwangere interessieren sich für die Möglichkeiten des 3D/4D-Ultraschalls. Dabei steht sicher das faszinierende Bild im Vordergrund. Wir sehen in diesem modernen Verfahren in erster Linie eine Ergänzung bei speziellen Fragestellungen. Aus diesem Grund setzen wir die 3D/4D-Darstellung nur dann ein, wenn wir dadurch zusätzliche diagnostische Hinweise erwarten können. Eine 3D/4D-Darstellung ohne einen gleichzeitigen Organ-Ultraschall führen wir nicht durch.